Ideen für die Zeugnisausgabe
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Der Zeugnistag ist für Schülerinnen und Schüler kein Schultag wie jeder andere. Viele freuen sich und sind gespannt, aber schon in der Primarschule gibt es auch einige bange Gesichter. In diesem Beitrag möchten wir ein paar Ideen vorstellen, wie Sie den Tag positiv gestalten können.
Tipps für den Zeugnistag:
Spätestens, wenn in der Primarschule Noten ausformulierte Beurteilungen von Lernfortschritten und Kompetenzen ersetzen, wird dem Tag der Zeugnisausgabe nicht mehr von allen nur positiv entgegengeblickt.
Viele Schülerinnen und Schüler machen sich Sorgen und spüren auch Druck von aussen, z. B. durch Eltern, die einen starken Fokus auf die Noten legen. Besonders deutlich wird diese Belastung beim Zeugnis vor dem Wechsel an eine weiterführende Schule in Bundesländern mit einer verbindlichen Schulempfehlung.
Hier soll es nun aber nicht um eine Bewertung des Sinns von Noten gehen, sondern darum, wie Sie den Zeugnistag für Ihre Schülerinnen und Schüler als positiven Abschluss des Schuljahres (oder Halbjahres) gestalten können.
1. Reflexionsrunde: Was wir erlebt und erreicht haben
Als Einstieg eignet sich beispielsweise eine gemeinsame Runde, in der Sie und die Schülerinnen und Schüler das vergangene Halbjahr bzw. Schuljahr Revue passieren lassen.
Mögliche Fragen und Punkte für die Runde können z. B. sein:
- Was war dein schönstes Erlebnis?
- Nenne etwas, das du dieses Jahr gelernt hast.
- Was hat dir in der Schule besonders viel Spass gemacht?
- Was wünschst du dir für das nächste Schuljahr?
2. Noten sind nicht alles: Aufzeigen von Stärken und positiven Eigenschaften
Gerade, weil sich am Zeugnistag so vieles um Noten dreht, ist es wichtig, den Kindern zu zeigen, dass diese paar Zahlen nicht alles sind. Sie sind eine Leistungsbewertung, die unter bestimmten Voraussetzungen und Rahmenbedingungen entstanden ist. Die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler und ihre Stärken abseits von Mathe und Deutsch, spiegeln sich in ihnen nicht wider.
Viele Lehrerinnen und Lehrer betonen deswegen besonders an diesem Tag die positiven Eigenschaften und Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen abseits der Zensuren. Hier zwei Beispiele:
Komplimente an der Schnur
Hier können Sie die gesamte Klasse mithelfen lassen:Ein paar Tage vor der Zeugnisausgabe dürfen Ihre Schülerinnen und Schüler aufschreiben, warum sie ihre Klassenkameradinnen und -kameraden so mögen und was diese besonders gut können.
Dazu notieren sie die Komplimente einzeln auf kleinen Zetteln und versehen diese auf der Rückseite mit dem Namen des gemeinten Kindes. Schön bunt wird es, wenn Sie Tonpapierkärtchen in verschiedenen Farben zur Verfügung stellen.
Falls Sie befürchten, dass manche Schülerinnen und Schüler sehr viele und andere nur wenige Kompliment-Notizen bekommen, können Sie mit Namen versehene Zettel vorbereiten und austeilen.
Am Zeugnistag erhält dann jedes Kind eine Schnur mit den Kompliment-Kärtchen, die es sich zu Hause aufhängen kann. Die eigenen Stärken und das, was jeden einzelnen liebenswert macht, sind damit immer vor Augen.
Das wahre Zeugnis :)
Eine andere Möglichkeit, um den Kindern zu zeigen, dass Noten nicht alles sind, kann ein alternatives „Zeugnis“ sein. Bei diesem besonderen Zeugnis geht es nicht um Noten, sondern ebenfalls um positive Eigenschaften und Stärken der Kinder.
Hier notieren Sie, was die Kinder gut können und welche Eigenschaften Sie an ihnen schätzen.
Hier haben wir ein solches Zeugnis für Sie zum Ausdrucken vorbereitet:
3. Abschiedsgeschenke für Ihre Schülerinnen und Schüler
Damit die Schülerinnen und Schüler mehr mit nach Hause bringen als das Zeugnis, können Sie kleine Abschiedsgeschenke mit Ihrer Klasse vorbereiten.
Eine prima Idee sind z. B. Friendship-Bags, die wir Ihnen im Beitrag „Friendship-Bags: Kleiner Aufwand, viel Freude“ vorstellen.
4. Ein Zeugnis für Sie
Einige Lehrerinnen und Lehrer lassen die Klasse auch ein Zeugnis für sich erstellen. Die Schülerinnen und Schüler sollten die Zeugnisse anonym verfassen dürfen. In der Regel geben sie sich viel Mühe dabei, gerecht zu bewerten. Für die Kinder ist es eine gute Übung, um zu sehen, dass es gar nicht so einfach ist, Bewertungen zu geben. Ihnen können die Rückmeldungen interessante Hinweise geben, wo Sie die Unterrichtsqualität noch verbessern und weiterentwickeln können.
Ein gelungenes Beispiel für ein solches Zeugnis finden Sie im Blog „Grundschulschnüffler“.
Mehr zum Thema „Feedback für Lehrerinnen und Lehrer“ erfahren Sie hier.
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