Schulprojekt: Verantwortung lernen durch Pflege von Pflanzen
Dies geschieht auf vielfältige Weise, z. B. im Klassenrat, wo das Demokratieverständnis gestärkt werden soll, bei Projekten, in denen Kinder sich für andere einsetzen, wie im Fall von Buddy Stops oder auch im Sinne von eigenverantwortlichem Arbeiten, beispielsweise während des Stationenlernens.
Hier möchten wir Ihnen ein kleines Projekt für Ihre Grundschulklasse vorstellen, bei dem die Schüler sich um eine Pflanze kümmern und so lernen sollen, Verantwortung für deren Wohlergehen zu übernehmen.
Die geeignete Pflanze für das Projekt
Bei der Auswahl der Pflanze sollten Sie darauf achten, dass sie
- nicht giftig ist,
- keine Stacheln, Dornen oder scharfkantigen Blätter hat und
- nicht zu anspruchsvoll in Bezug auf Pflege und Standort ist.
Es bieten sich v. a. Pflanzen an, die einfach zu vermehren sind, da so die Anschaffungskosten sehr gering sind.
Hier zwei Beispiele:
Die Grünlilie (Chlorophytum comosum)
Grünlilien gibt es an fast jeder Schule. Sie sind robust und pflegeleicht, was sie zu idealen Pflegepflanzen für Grundschüler macht! Ausserdem ist so meist schon die Bezugsquelle für Ableger geregelt, die ältere Pflanzen zahlreich produzieren :)
Die Ableger können Sie nach dem Abscheiden entweder gleich in einen Topf mit feuchter Erde setzen oder sie zunächst in ein Wasserglas stellen, bis sich Wurzeln gebildet haben.
Der Pfennigbaum (Crassula ovata)
Der Pfennigbaum ist als Dickblattgewächs nicht sehr anspruchsvoll. Er liebt einen sonnigen Standort und verzeiht es, wenn das Giessen einmal vergessen wird. Nur Staunässe verträgt er (wie auch die Grünlilie) weniger gut.
Er ist leicht über Blattstecklinge zu vermehren: Ein Blatt abbrechen, Wunde antrocknen lassen und dann in ein (am besten mit Kakteenerde und Sand gefülltes) Töpfchen setzen. Etwas mehr nach Pflanze sieht es aus, wenn Sie statt Blatt- Kopfstecklinge aus Triebspitzen verwenden.
Noch ein Pluspunkt: Grünlilien und Pfennigbäume zählen zu den Pflanzen, die einen grossen luftreinigenden Effekt haben.
Vorteile des Projekts
- Die Schüler lernen, Verantwortung zu übernehmen und selbstständig für etwas zu sorgen.
- Sie werden durch die Pflege der Pflanze an die Natur herangeführt: Sie erleben, wie die Pflanze wächst und wie sie reagiert, wenn die Pflege nicht optimal ist.
- Sie lernen die vegetative Vermehrung von Pflanzen kennen.
- Pflanzen wird eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden zugeschrieben.
Ablauf des Projekts
Natürlich können sich Ihre Schüler im Rahmen von Klassendiensten abwechselnd um die im Klassenzimmer vorhandenen Zimmerpflanzen kümmern oder bei der Arbeit im Schulgarten, wenn ein solcher vorhanden ist.
Der Vorteil einer eigenen Pflanze für jeden Schüler ist jedoch, dass jeder ganz persönlich für diese verantwortlich ist. Der Bezug zur Pflanze und der Stolz, sich ganz alleine so gut um sie gekümmert zu haben, dass sie gedeiht, sind grösser.
- Bevor es losgeht, brauchen die Schüler noch ein paar Informationen über die Art der Pflanze und wie sie gepflegt werden muss.
- Wenn es die Zeit erlaubt, können Sie das Abnehmen der Ableger und Eintopfen gemeinsam mit den Schülern vornehmen. Ansonsten erhält jeder Schüler das eingetopfte Pflänzchen. Wichtig ist, dass der Pflanztopf an der Unterseite Löcher hat, sodass überschüssiges Wasser in einen Übertopf oder Untersetzer laufen kann. Ebenso wichtig: Töpfe mit Namen versehen!
- In den ersten Wochen bleiben die Pflanzen im Klassenzimmer und werden dort versorgt. So können Sie den Schülern am Anfang noch helfen, wenn sie sich unsicher sind oder Sie bemerken, dass eine Pflanze auf ein frühzeitiges Ende zusteuert .
- Nach ein paar Wochen oder wenn die nächsten Ferien anstehen, dürfen die Kinder ihre Schützlinge mit nach Hause nehmen und dort einen geeigneten Standort für sie finden. Weisen sie die Schüler darauf hin, dass Pflanzen an einem kühleren, dunkleren Standort weniger Wasser brauchen, als an einem warmen, sonnigen Platz. Die Giessmenge kann sich deshalb verändern.
- Zum Ende des Projektzeitraums können Sie die Kinder über ihre Erlebnisse und Erfahrungen berichten lassen. War es für sie manchmal schwer, die Aufgaben regelmässig zu erledigen? Wie war es für sie, die Verantwortung für ein Lebewesen zu tragen? Mussten die Eltern manchmal mithelfen? Wie fühlen sie sich nach dieser langen Zeit? Wollen sie die Pflanze weiterhin selbst versorgen?
Welche Pflegaufgaben können die Schüler übernehmen?
- regelmässig giessen
- überschüssiges Wasser ausleeren
- mit Wasser besprühen
- Blätter abstauben
- braune Blätter entfernen
- beobachten, ob der Standort und die Wassermenge passen
- Pflanzen umtopfen
Das Düngen der Pflanzen sollten Erwachsene übernehmen. Düngemittel dürfen nicht für Kinder erreichbar aufbewahrt werden.
Pflanzentagebuch führen
Wenn Sie das Projekt über ein halbes oder vielleicht sogar ein ganzes Schuljahr laufen lassen möchten, können die Kinder auch ein Pflanzentagebuch führen. Hier tragen sie einmal pro Woche z. B. die aktuelle Grösse der Pflanze, die Anzahl der Blätter oder besondere Veränderungen ein.
Was tun, wenn eine Pflanze eingeht?
Auch Ableger von robusten Pflanzensorten können eingehen, wenn z. B. zu viel gegossen wurde. Ein Fehlversuch ist nicht schlimm, er gibt den Schülern und Ihnen die Gelegenheit, gemeinsam zu überlegen, woran es gelegen habe könnte und auf was man beim nächsten Mal noch mehr achten sollte. Stellen Sie dem Kind danach eine weitere Pflanze zur Verfügung.
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