10 Tipps für den perfekten Ausflug in Kiga und Kita
Ausflüge mit der ganzen Kindergartengruppe sind nicht nur gelungene Abwechslungen im Alltag, sie fördern auch die soziale Entwicklung und das Alltagswissen der Kinder. Ideen für Ausflugsziele und -themen sind schnell gefunden. Aber wie gestaltet sich die Aufsichtspflicht während des Kindergartenausflugs? Muss der Personalschlüssel angepasst werden? Wie werden die Sorgeberechtigten am besten informiert? Was muss bei der Fahrt mit Bus oder Bahn beachtet werden? Lesen Sie hier 10 kurze Tipps für Ihren nächsten Ausflug in Kindergarten oder Kita.
- Kinder in die Planung miteinbeziehen
- Ausflugsziel altersgerecht auswählen
- Eltern informieren und Einverständnis einholen
- Ausflugsziel vorab auf Gefahren prüfen
- Mehraufwand an Personal planen
- Erkennungszeichen für Gruppe und Begleitpersonen
- Ablaufplan und Telefonliste erstellen
- Erinnerung für alle am Vortag
- Kinder den Begleitpersonen zuordnen
- Ein Muss: Zeit für Augenblicke des Entdeckens
1. Kinder in die Planung miteinbeziehen
Ein geeignetes Ausflugsziel zu finden, kann – je nachdem, welche Themen gerade in der Gruppe behandelt werden – gar nicht so einfach sein. Nutzen Sie die frühe Phase der Ausflugsplanung zur Ideenfindung in Ihrer Gruppe. Im Zuge der Teilhabe werden die Kinder aktiv einbezogen. Ebenfalls geübt wird hierbei das Finden von Kompromissen. Egal, ob Streichelzoo, die Besichtigung eines Stollens, der Besuch auf dem Wochenmarkt oder das Erkunden eines neuen Waldstücks, die Entscheidung wird gemeinsam getroffen und von allen mitgetragen.
2. Ausflugsziel altersgerecht auswählen
Das Alter und die Fähigkeiten der Kinder sind massgebliche Faktoren für die Auswahl des Ausflugsziels sowie für die Wahl des entsprechenden Transportmittels. Eine ausgedehnte Wanderung ist natürlich nur dann möglich, wenn die Kinder die Strecke auch bewältigen können. Auch tagesaktuelle Vorgaben und Beschränkungen (z. B. während der Corona-Pandemie) sind in die Planung miteinzubeziehen.
3. Eltern informieren und Einverständnis einholen
Spaziergänge in der näheren Umgebung der Einrichtung sind in den Betreuungsverträgen inbegriffen. Für andere Ausflüge, die z. B. Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln enthalten, ist das Einholen des elterlichen Einverständnisses notwendig. Ein kurzer Elternbrief, der den Zweck des Ausflugs, das Ziel, die Transportmittel sowie Datum und geplante Uhrzeiten enthält, informiert die Eltern. Unter den Eckdaten des Ausflugs wird nun ein Abschnitt eingefügt, der durch die Unterschrift der Sorgeberechtigten die Zustimmung signalisiert.
4. Ausflugsziel vorab auf Gefahren prüfen
Ist das Ziel des Ausflugs erst einmal festgelegt, ist es unerlässlich dieses vorher kurz in Augenschein zu nehmen. Potenzielle Gefahren werden so bereits vorab erfasst und können durch zusätzliches Personal, die Wahl einer anderen Wegstrecke oder die gezielte Vorbereitung der Kinder abgemildert werden. Auch das Gespräch mit den Experten oder Fachkräften vor Ort kann zur Absicherung der Situation am Ausflugstag beitragen. Sprechen Sie mit den jeweiligen Zoopädagogen vor dem Ausflug in den Streichelzoo oder mit Museumspädagogen vor dem Besuch im Freilichtmuseum.
5. Mehraufwand an Personal planen
Der Betreuungsschlüssel für Kindergarten und Kita ist auf die Betreuung vor Ort, also in der Einrichtung, ausgelegt. Der Personalaufwand während eines Ausflugs ist allerdings höher, da ausserhalb – anders als in Kiga und Kita – keine Massnahmen zum gezielten Gefährdungsschutz von Kleinkindern erfüllt werden. Sinnvoll ist es, neben den pädagogischen Fachkräften, die den Ausflug begleiten, auch Eltern als Begleitpersonen einzuplanen. Durch die betreuende Tätigkeit sind auch Eltern während des Ausflugs durch die Unfallkasse abgesichert.
6. Erkennungszeichen für Gruppe und Begleitpersonen
Um die Gruppe sicher durch öffentliche Orte und Verkehrsmittel zu navigieren, kann das Tragen von einheitlichen Westen oder Kappen sinnvoll sein. Dies ersetzt natürlich nicht die Absicherung der Gruppe durch Begleitpersonen an der Spitze und am Ende der Gruppe sowie das regelmässige Nachzählen aller Beteiligten.
7. Ablaufplan und Telefonliste erstellen
Die Planung des Tages beinhaltet Abfahrtszeiten, Programmpunkte und eine Telefonliste mit den Kontaktdaten von Sorgeberechtigten und Begleitpersonen. Zusätzlich sollte das Erste-Hilfe-Material für den Ausflug auf Vollständigkeit überprüft werden und mindestens einer der Erwachsenen sollte aktuell einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben.
8. Erinnerung für alle am Vortag
Mit allem, was im Familien- und Berufsalltag auf uns einstürzt, kann eine Erinnerung am Vortag des Ausflugs durchaus sinnvoll sein. Informieren Sie noch einmal alle, die teilnehmen werden durch einen Aushang und geben Sie eine kurze Packliste für die Rucksäcke aus (je nach Ausflugsziel kann hier Wechselkleidung, Sonnenschutz, ein Handtuch, Proviant, eine kleine Tasche für kleine Schätze vom Wegesrand u.v.m enthalten sein).
9. Kinder den Begleitpersonen zuordnen
Im Vorfeld des Ausflugs sollten die Kinder gruppenweise auf die Begleitpersonen verteilt werden. Dies erleichtert es für alle, den Überblick über „ihre“ Kleingruppe zu behalten. Ausserdem haben die Kinder feste Ansprechpartner. Bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln können Begleitpersonen bei Einstieg und Ausstieg Türen sichern und die ihnen zugeordneten Kinder unterstützen. Da kurzfristige Absagen immer passieren können, sollte dieser Schritt erst kurz vor dem oder am Ausflugstag passieren.
10. Ein Muss: Zeit für Freiheit und Augenblicke des Entdeckens
Neben der gründlichen Planung, die vor allem Sicherheitsaspekte und die thematische Einordnung umfasst, sollten Sie die minutiöse Planung jedes Moments vermeiden. Verschnaufpausen und Zeit zum Entdecken gehören ebenso zu einem gelungenen Ausflug wie fest eingeplante Programmpunkte. Und wenn am Wegesrand erst einmal ein Regenwurm beobachtet werden muss und gerade kein Bustransport auf dem Plan steht, dann sollte eben auch für die kleinen Entdeckungen des Alltags Zeit und Faszination vorhanden sein :).
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