Sprachorientierte Projekte & Aktivitäten für die letzten Wochen vor den Ferien
In diesem Bericht erfahren Sie, welche sprachorientierten Aktivitäten bzw. Projekte in den letzten Wochen und Stunden vor den Sommerferien in Ihrer Sprachlerngruppe zum Einsatz kommen könnten.
Erfahrungsgemäss haben die Sprachenlernenden viel Spass an diesen Aktivitäten und erhalten so die Chance, das Schuljahr positiv zu beenden.
Im Folgenden stelle ich Ihnen ein paar Möglichkeiten vor, wie so etwas mit Ihrer Lerngruppe gestaltet werden könnte:
1. Leseprojekt in Kombination mit einer kreativen Aufgabe
Vielleicht haben Sie sich bereits zu Beginn des Schuljahres für Ihren DaZ-Unterricht vorgenommen, eine Klassenlektüre zu lesen – haben es jedoch zeitlich und/oder organisatorisch nicht geschafft. Streichen Sie diesen Punkt bitte nicht von Ihrem Plan, denn die Anbahnung und Förderung von Lesefertigkeiten und -fähigkeiten ist für einen gewinnbringenden Spracherwerb unabdingbar.
Leider wird die Bedeutung des Lesens im DaZ-Unterricht oft gravierend unterschätzt, dabei ist es unsere Aufgabe, die noch ungesicherten passiven und aktiven Wortschatzkenntnisse der Lernenden durch methodisch-didaktisch korrekt aufbereitete Unterrichtsinhalte zu sichern und weiterzuentwickeln. Auch für Schülerinnen und Schüler, die abweichende Laut- und Schriftsysteme gewohnt sind, stellt die Förderung von Lesekompetenzen einen wichtigen Bestandteil des Spracherwerbs dar. Durch eine kreative Aufarbeitung des Gelesenen kann das Textverständnis überprüft werden.
Es gibt eine Vielzahl an Methoden, die begleitend zur Lektüre angewendet werden können:
- das Guckloch / Schaufenster
- die Lesekiste
- das Lapbook
- das Kamishibai - Erzähltheater
- das Lesebegleitheft
- die Leserolle (siehe Tipp 2)
- das Lesetagebuch
- die Fotostory
- die Lesemappe
- das Leseprotokoll
- … und noch viele weitere
Tipp 1: Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg stellt die soeben aufgezählten und noch weitere Methoden auf seiner Homepage ausführlich vor und bietet eine Vielzahl an Kopiervorlagen zum kostenlosen Download an. Praktischerweise werden die Methoden mit einem Vermerk auf die entsprechenden Jahrgangsstufen versehen, in welchen sie ihren Einsatz finden könnten. Mit diesem Link gelangen Sie direkt auf die Seite.
Tipp 2: Wenn Sie für die kommenden Unterrichtsstunden eine Leserolle (begleitend zur Lektüre) geplant haben, könnte Sie der Artikel „Leseförderung mit der Leserolle für mehr Lesekompetenz“ interessieren. Meine geschätzte Kollegin Bettina hat sich intensiv mit dieser Methodik auseinandergesetzt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Tipps für die Wahl einer passenden Lektüre:
Die Wahl einer Lektüre/einer Lesegeschichte sollte im Vorfeld wohlüberlegt sein – die folgenden Frage-Impulse könnten Ihnen bei der Auswahl möglicherweise eine Hilfe sein:
- Passt die Thematik zum Alter Ihrer Sprachenlernenden?
- Gibt es Lektüren, deren Inhalte mit den Interessen Ihrer Klasse übereinstimmen?
- Entspricht das Sprachniveau dem Ihrer Schülerinnen und Schüler?
- Besteht eine mögliche Gefahr der Über- oder Unterforderung?
- Gibt es Begleitmaterial zur Lektüre (zum Beispiel kostenlose Hördateien mit Vorlesefunktion, Wörterlisten mit Erklärungen schwieriger Wörter oder (Lösungen für) Arbeitsblätter bzw. Arbeitsaufträge zur selbständigen Bearbeitung)?
- Sind die Themen und Handlungen authentisch?
- Ist der Preis für das Buch für alle (!) gut bezahlbar?
Erfahrungsgemäss finden es die Schülerinnen und Schüler super, wenn sie in die Auswahl des Buches miteinbezogen werden – sie sollen sich ja schliesslich damit beschäftigen. Bieten Sie daher Ihrer Gruppe eine von Ihnen getroffene Vorauswahl an und lassen Sie dann abstimmen.
2. Organisation eines internationalen Klassenfrühstücks
Die Wochen bis zum Ende des Schuljahres sind gezählt – verbinden Sie schulische „Arbeit“ mit kulinarischem Genuss und organisieren Sie gemeinsam mit Ihrer Lerngruppe ein internationales Klassenfrühstück. Im ersten Moment mag das simpel klingen, beschäftigt man sich jedoch intensiver mit diesem Gedanken, so wird bewusst, wie viel Arbeit hinter einem solchen Vorhaben steckt.
Fragen Sie vorab bei Ihren Schülerinnen und Schülern ab, ob grundlegend Interesse an einem solchen „Projekt“ besteht. Erfahrungsgemäss sind die Kinder und Jugendlichen stolz, wenn ein Produkt aus ihrem Herkunftsland in den Fokus des Unterrichts gerückt wird. Wenn ja, kann die eigentliche Planung beginnen. Methodisch könnte man das als Leittext mit Möglichkeit zum Abhaken aufbereiten.
Sie könnten Ihren Lernenden auch eine Art Informationsblatt mit „Checkliste“ an die Hand geben, sodass am Tag des Frühstücks auch nichts vergessen wird. Machen Sie das abhängig von der Gruppe – die Bedürfnisse sind unterschiedlich.
Die folgenden Gedanken sind Ideen, die Ihnen bei der Organisation eventuell helfen könnten:
- Mögliche Aufgabenstellung: Bringe ein Nationalgericht/eine Speise mit, die Bestandteil der landestypischen Küche deines Heimatlandes ist.
Achtung: Wenn mehrere Kinder aus demselben Land kommen, muss man sich gut absprechen. - Zusatzaufgabe 1: Gestalte einen Aufsteller und schreibe den Namen des Gerichtes darauf (Sie können auch zweisprachige Aufsteller gestalten lassen).
- Zusatzaufgabe 2: Bringe das Rezept deines Gerichtes mit (man könnte beispielsweise ein kleines Rezeptbüchlein erstellen und den Schülerinnen und Schülern nach dem Frühstück jeweils ein Exemplar mitgeben).
- Zusatzaufgabe 3: Bereite eine kleine Präsentation vor, in der du deinen Mitschülerinnen und Mitschülern erklärst, wie du dein Gericht zubereitet hast/aus welchen Bestandteilen dein Gericht besteht…
Tipps zur Durchführung:
- Stellen Sie ein paar Tische zu einer Reihe zusammen – sie bilden das Büffet zur späteren Selbstbedienung.
- Die restlichen Tische werden dann zur „grossen Tafel“ zusammengerückt, an der gemeinsam gegessen wird.
- Geben Sie den Kindern ausreichend Zeit, ihr Gericht und ihren Aufsteller zu platzieren.
- Kündigen Sie dann an, dass nun alle ihre Gerichte der Gruppe (kurz) vorstellen dürfen.
- Dann steht dem Frühstück nichts mehr im Weg :)
Die oben beschriebenen Zusatzaufgaben sind lediglich Ideen, die man umsetzen kann, keineswegs muss. Sie entscheiden für sich und Ihre Klasse selbst, wie der Vormittag gestaltet werden soll. Je weniger Zusatzaufgaben Sie einplanen, desto weniger aufwendig wird die Organisation und Vorarbeit.
3. Drehen wir den Spiess um – Ihre SchülerInnen schreiben ein Zeugnis für Sie
Eine Zeugnisvergabe ist für alle Schülerinnen und Schüler ein besonderes Erlebnis. Im Normalfall sind es die Lernenden, die zweimal pro Schuljahr ein Zeugnis von ihrer Klassenleitung ausgehändigt bekommen. Drehen Sie doch den Spiess einmal um und lassen Sie sich ein Zeugnis von den Kindern und Jugendlichen Ihrer Lerngruppe anfertigen.
Ein ehrliches Schülerzeugnis hat zwei Vorteile: Zum einen gelangen die Kinder zur Erkenntnis, dass eine faire und gerechte Beurteilung bzw. Bewertung gar nicht so einfach ist und zum anderen kann ein solches Zeugnis für Sie selbst eine wertvolle Rückmeldung zur Verbesserung der Unterrichtsqualität sein. Nun stellt sich die Frage, wie man von den Kindern ein möglichst ehrliches Zeugnis bekommen kann.
Es folgen ein paar Denkanstösse:
- Die Kinder verfassen das Zeugnis anonym – es wird kein Name gefordert.
- Erklären Sie Ihren Schülerinnen und Schülern zusätzlich, warum sie keinen Namen auf das Zeugnis schreiben sollen.
- Betonen Sie auch, dass Sie persönlich sehr viel Wert auf ehrliche Schülerzeugnisse legen.
- Gerade bei Sprachenlernenden ist es wichtig, jeden einzelnen Punkt des Zeugnisses genau zu besprechen – Sie könnten auch eine kleine Erklärung in einfacher Sprache unter jeden Zeugnispunkt verschriftlicht hinzufügen. Ein Lehrerzeugnis, das von den Schülerinnen und Schülern nicht verstanden wird, kann kaum ehrlich ausgefüllt werden.
Tipps zum Erstellen von Lehrerzeugnissen:
- Überlegen Sie für sich genau, was Sie von den Kindern wissen wollen und erstellen basierend auf diesen Gedanken das Zeugnis.
- Verfassen Sie keinen Zeugnis-Katalog – eine DIN A4 Seite dürfte genügen, sonst verlieren die Schülerinnen und Schüler die Lust am Ausfüllen.
- Entscheiden Sie für sich, in welcher Form Sie bewertet werden wollen: Die Kinder könnten beispielsweise Schulnoten vergeben, von Ihnen vorgegebene Smileys ankreuzen oder ihre Bewertung durch Symbole (--, -, o, + und ++) kennzeichnen. Sie kennen Ihre Gruppe am besten.
- Geben Sie den Lernenden durch ein paar leere Zeilen die Chance, ihre zusätzlichen Gedanken zu äussern („Das will ich Frau …/Herrn … noch sagen“, „Das könnten Sie noch verbessern …“ oder „Das hat mir in Ihrem Unterricht gut gefallen …“).
Hinweis: An dieser Stelle können Sie gut differenzieren, in dem Sie beispielsweise Satzanfänge vorgeben.
Unser Blog hat viel zu bieten - falls Sie auf der Suche nach „Ideen für die Zeugnisausgabe“ sind, finden Sie hier zahlreiche Informationen und Tipps.
4. Durchführung eines Foto-Vormittags
Während eines Schuljahres erlebt man als Klassen-/Gruppengemeinschaft viele schöne Dinge. Man unternimmt gemeinsame Ausflüge, plant einen Wandertag, hält sich viel an ausserschulischen Lernorten auf (zum Beispiel auf dem Bauernhof, in der örtlichen Imkerei, Schreinerei usw.), bekommt Führungen in Museen und verbringt zusammen ein paar Tage im Schullandheim.
Halten Sie diese Momente fest und zeigen Sie Ihrer Lerngruppe an einem Foto-Vormittag, was alles erlebt wurde. Gemeinsamkeiten verbinden und tragen zu einer guten Gruppendynamik bei. Um auch hier einen sprachlichen Mehrwert zu erlangen, könnten Sie Ihre Klasse dazu motivieren, die Fotos zu kommentieren. Natürlich auf freiwilliger und ungezwungener Ebene, sonst geht der Spass verloren.
Sollten Ihre Lerner Schwierigkeiten mit der Versprachlichung ihrer Gedanken haben, bieten sich Plakate an, welche auf die bekannten „W-Fragen“ hinweisen (Wo war das? Was haben wir gemacht? Wann war das? Usw.)
Aufgrund des Datenschutzes muss mit dem Thema „Fotos“ sehr sensibel umgegangen werden. Fragen Sie daher zu Beginn eines jeden Schuljahres bei den Erziehungsberechtigten mittels eines Elternbriefes ab, was sie für ihr Kind erlauben und was nicht. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Beitrag "Abbildung und Veröffentlichung von Fotos mit Schülern".
5. Kreativ-Projekt: Gestaltung von Dankeskarten
Nutzen Sie die letzten Wochen und Stunden, um mit Hilfe selbst hergestellter und gestalteter Karten „Danke“ zu sagen. Entwerfen Sie zunächst gemeinsam mit Ihrer Gruppe eine Liste, auf der diejenigen notiert werden, die eine Karte erhalten sollen. Das können zum Beispiel die Schulleitung, die Sekretärin, die Fachlehrer, die AG-Leiter, der Hausmeister oder das Team der Schulküche sein.
Wenn feststeht, wie viele Karten gestaltet werden sollen, werden die Aufgaben verteilt. Auch hier entscheiden Sie selbst, wie viel Arbeit in dieses Kreativ-Projekt investiert werden soll. Je mehr selbst gemacht wird, desto höher wird der Aufwand sein.
Deswegen sollten Sie sich diese Gedanken im Voraus machen (abhängig von der verfügbaren Zeit):
- Stellen Sie Dankeskarten zur Verfügung oder sollen diese selbst hergestellt werden?
- Formulieren Sie den Text selbst oder gemeinsam mit den Kindern?
- Geben Sie den Lernenden den formulierten Text fertig ausgedruckt zum Aufkleben auf die Karten oder übertragen die Schülerinnen und Schüler den Text händisch auf die Karten?
- Soll noch eine Kleinigkeit zur Karte dazu geschenkt werden?
- Wer übergibt die Karten (erfahrungsgemäss freuen sich die Empfänger sehr, wenn sie die Karten von den Kindern persönlich überreicht bekommen)?
6. Anfertigung eines Willkommensplakats für die nächste Sprachlerngruppe
Mir persönlich ist es ein grosses Anliegen, allen meinen DaZ-Schülerinnen und Schülern das positive Gefühl zu vermitteln, dass sie in meinem Klassenzimmer von Herzen willkommen sind und zwar vom ersten bis zum letzten Schultag. Leider gestaltet sich das aufgrund der sprachlichen Barriere vor allem zum Schuljahresbeginn als wirklich schwierig.
Eine sehr gute Möglichkeit, den Grossteil der Kinder zu erreichen, bietet das Anfertigen eines Willkommensplakates in möglichst vielen Sprachen. Nutzen Sie die „Gunst des DaZ-Unterrichts“ und motivieren Sie Ihre aktuelle Lerngruppe, für die kommenden Sprachenlernenden ein grosses und buntes Willkommensplakat zu gestalten. Lassen Sie „Herzlich Willkommen“ in möglichst vielen Sprachen darauf schreiben. Sie werden sehen, die Kinder werden Ihr Klassenzimmer im September mit einem Lächeln betreten. Und einen besseren Start als diesen gibt es kaum.
7. Produktion eines klasseninternen Jahresberichts
Sie alle kennen den schulinternen Jahresbericht mit Fotos aller Klassen, einem Grusswort der Schulleitung, der Aufzählung aller veranstalteten Sportevents, einer Präsentation der Gewinner vom Malwettbewerb und vielem mehr. Wie wäre es mit einem klassen- bzw. gruppeninternen Jahresbericht Ihrer Lerngruppe als Erinnerung für die Schülerinnen und Schüler an das Schuljahr?
Dieses Projekt wird zwar nicht von heute auf morgen geplant und an einem Tag durchgeführt sein, jedoch rentieren sich die vielen Stunden Arbeit für ein wirklich tolles Endprodukt. Wie für die meisten Projekte gilt auch hier: Sie haben in der Hand, wie viel Zeit Sie für dieses Projekt in Anspruch nehmen wollen, da Sie durch Ihre Planung die Inhalte und Themen des Berichtes steuern können.
Ein Jahresbericht Ihrer Lerngruppe könnte beispielsweise diese Seiten beinhalten:
- Gestaltung eines Deckblattes
- Eine Seite mit dem Klassen- / Gruppenfoto
- Steckbriefe Ihrer Schülerinnen und Schüler mit Bezug auf deren Herkunftsländer
- Verschriftlichte Interviews, die mit den Fachlehrern der Klasse, der Schulleitung, der Sekretärin usw. geführt werden (und auch dementsprechend eigenständig von den Schülerinnen und Schülern geplant und organisiert werden)
- Eine Witze- und eine Quiz-Seite
- Eine Seite mit Beschreibung gemachter Ausflüge und sonstiger Aktivitäten (vor Schulschliessung): Besichtigungen ortsansässiger Firmen/Lernorte, Führungen, Schullandheim, Schulhausübernachtung und Gesprächsrunde mit Experten eingeladen wurden usw.
- Eine Seite über selbst hergestellte Produkte im (DaZ-)Unterricht (beispielsweise Lapbooks, Flipbooks oder Leporello)
8. Geschichten- bzw. Gedichte-Wichteln
Wichteln ist uns eher aus der Vorweihnachtszeit bekannt. Eine „Wichtelrunde“ können Sie jedoch genauso gut zum Schuljahresende in abgewandelter Form sprachorientiert durchführen.
An dieser Stelle muss betont werden, dass das „DaZ-Wichteln“ für absolute Sprachanfänger ungeeignet ist. Im DaZ-Unterricht wird mit Beschreibungen, Gedichten oder Briefen gewichtelt. Jeder zieht seinen Wichtelpartner und schreibt über einen vorgegebenen Zeitraum einen Text (Brief, Gedicht, Beschreibung) über diesen Partner – ohne seinen Namen zu verwenden.
Sie sammeln die Beschreibungen zunächst ein und überfliegen die Texte, denn das Wichteln darf für keinen aus der Sprachlerngruppe frustrierend oder blamierend werden. Nachdem Sie die Beschreibungen überprüft haben, lesen alle ihren Text vor, sodass erraten werden kann, über wen geschrieben wurde. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass die Sprachenlernenden eigene Schreibprodukte im Prozess anfertigen, die dann mit Spass-Faktor präsentiert werden.'
Hinweis: Entlasten Sie die gewählte Textsorte vor, indem Sie sie im Vorfeld unterrichtlich behandeln. Die Lernenden müssen wissen, wie ein Brief, das gewünschte Gedicht oder die Beschreibung aufgebaut sein soll. Ein Nicht-Thematisieren würde zu einer Überforderung Ihrer Lerngruppe führen.
9. Gestaltung eines Flipbooks über das vergangene Schuljahr
Ein Flipbook ist eine Art Faltbuch, welches zu den unterschiedlichsten Themen angefertigt werden kann. Vom Umfang der Gestaltung und dem zeitlichen Aufwand ist diese Art Buch nicht ganz so aufwendig wie ein Lapbook, dennoch eine wunderbare Methode, um Übersicht, Struktur und Ordnung in die gewünschten Inhalte zu bringen.
Ein Vorteil dieses Buchs ist, dass es nahezu in allen Fächern seinen Einsatz finden kann: in Mathe (z. B. das Rechnen mit Geld), in Deutsch (z.B. die Rechtschreibstrategien), in Religion (z. B. über die Weltreligionen) oder zu sonstigen Anlässen (z. B. zum Muttertag oder zum Schuljahresende).
Wie ein Flipbook zum Schuljahresende aussehen könnte, erfahren Sie auf dieser Seite.
10. Schuljahresende-Bingo
Den meisten sind die Regeln eines Bingo-Spiels geläufig: Ihre Schülerinnen und Schüler sollen in einem kommunikativen Austausch Unterschriften der MitschülerInnen auf den verschiedenen Bingo-Feldern sammeln und zwar so angeordnet, dass eine Unterschriftenreihe von oben nach unten, von links nach rechts oder diagonal entsteht.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Kinder aufeinander zugehen, Gespräche beginnen, Dialoge führen und ohne Sprechangst und -hemmung miteinander kommunizieren können. Auch hier steht neben dem wichtigen kommunikativen Aspekt der Spass-Faktor im Mittelpunkt.
Methodisch kann ein Bingo-Spiel so organisiert werden, dass zunächst ein Stuhlkreis gebildet wird. Dann sollten die Bingo-Felder inhaltlich geklärt werden, sodass alle verstehen, worüber sie mit anderen Kindern sprechen sollen. Die Sprechrunde kann im Stuhlkreis durchgeführt werden – sobald ein Schüler oder eine Schülerin aus Ihrer Lerngruppe eine Unterschriftenreihe von beispielsweise 5 Unterschriften erfragt hat, darf sie/er sich auf den eigenen Stuhl im Stuhlkreis setzen.
Die Ergebnisse des Bingos können erneut als Gesprächsanlass dienen.
Und so könnte ein Schuljahresende-Bingo aussehen.
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