Tipps für den Schulübergang: Wie man Kindern den Schulübertritt erleichtert
Für Kinder ist der Schulübertritt von Kindergarten in die erste Klasse genauso wie der Übergang von der Primarschule an die weiterführende Schule ein grosser Einschnitt: ein neuer Ort, andere Kinder und noch unbekannte Lehrerinnen und Lehrer.
Marlene Schnathmeier, selbst Grundschullehrerin und Kinderyogalehrerin, gibt in unserem Interview Tipps, wie Sie den Kindern diese nicht immer einfache Situation erleichtern können.
Liebe Frau Schnathmeier, was begeistert Sie an Ihrer Arbeit als Kinderyogalehrerin?
Es bringt mir grosse Freude, Kinder in ihrer Entwicklung mithilfe von Bewegung, Entspannung und Persönlichkeitsbildung zu unterstützen, und ich freue mich immer über die Zeit, die ich mit ihnen verbringen darf. Es ist mir ein grosses Anliegen, die Kinder auf die Welt vorzubereiten und ihnen ein wertvolles Handwerkszeug mitzugeben. Von den Eltern meiner Yogaschülerinnen und -schüler bekomme ich immer viel positives Feedback und Wertschätzung für meine Arbeit, was mich natürlich zusätzlich sehr freut.
Warum ist es so wichtig, Kinder in der Phase des Schulübergangs ganzheitlich zu begleiten?
Bei meiner Tätigkeit als Grundschullehrerin habe ich täglich mit unterschiedlichen Kindern zu tun, die in ihrem Wesen einzigartig sind. Im täglichen Umgang mit ihnen nehme ich besonders am Ende der Grundschulzeit wahr, dass sie mit eigenen Ängsten und Bedenken konfrontiert werden. Die Kinder haben viele Fragen und es treten häufig Selbstzweifel und Unsicherheiten auf.
Das hat mir gezeigt, dass der Übergang von der Primarschule in eine weiterführende Schule und auch der Übergang von der Vorschule in der Kita in die Primarschule für Kinder ein deutlicher Einschnitt für sie bedeutet, der sie zum Teil stark verunsichert und aus ihrer Mitte bringt.
Es war mir ein Anliegen, die Ängste und Bedenken aufzugreifen.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Kindern in diesem Lebensabschnitt gemacht?
Ich habe deutlich gemerkt, dass die Kinder je nach Temperament unterschiedlich mit der Situation umgehen. Es gibt Kinder, die sich zurückziehen, ruhiger und unsicherer werden, und es gibt Kinder, die unruhiger und emotional ausfallender werden. Hier sollte man individuell auf die Kinder eingehen und sie dort abholen, wo sie sich gerade befinden.
Häufig helfen verständnisvolle Gespräche und gemeinsame Lösungssuche. Hier sind sowohl Eltern als auch Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher gefragt und sollten auch gegebenenfalls gemeinsam nach Lösungsansätzen suchen.
Bereitet sich ein Kindergartenkind anders auf den Übergang vor als ein Grundschulkind?
Bei den Kitakindern sind die Ängste meiner Meinung nach bei vielen Kindern nicht so stark ausgeprägt wie bei den Grundschulkindern, da die Freude auf die Schule und das Schreiben-, Lesen- und Rechnenlernen einen grossen Teil dazu beiträgt, dass die Kinder sich auf die Schule freuen. Bald dürfen sie sich ihre Geschichten selbst vorlesen und sind endlich auch ein Schulkind.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass viele Kitas den Abschied sehr liebevoll für die Vorschülerinnen und Vorschüler gestalten. Dennoch gibt es natürlich auch hier Kinder, die unsicher sind, was auf sie zukommt. Vielleicht haben sie ältere Geschwister, die Schwierigkeiten in der Schule haben, oder die Eltern haben keine gute Erinnerung an ihre eigene Schulzeit und die Kinder haben dies in Gesprächen mitbekommen.
In meinen Kursen ist es immer gut, wenn die Kinder hören, dass ich auch Grundschullehrerin bin. Das trägt dazu bei, dass die Verunsicherung weniger wird. Generell ist es in dieser Zeit wichtig, dem Kind so viel Sicherheit und Vertrauen wie möglich zu geben, z. B. durch wiederkehrende Rituale und feste Fixpunkte im Alltag.
Wie können Pädagoginnen und Pädagogen Kinder vor dem Schulübergang besonders gut unterstützen?
Es sollte einem erst einmal bewusst sein, sowohl als Elternteil als auch als Erzieherinnen und Erzieher oder Lehrerinnen und Lehrer, dass das Verhalten der Kinder auch mit dem bevorstehenden neuen Lebensereignis zusammenhängen kann. Oft ist man sich dessen gar nicht so bewusst.
Die Kinder brauchen in dieser Phase ihres Lebens besonders viel Halt und Zuspruch, besonders, wenn zusätzlich etwas nicht so geklappt hat, wie sie es sich gewünscht haben. Das kann von Nicht-mit-der-Freundin-oder-dem-Freund-auf-eine-Schule bis zu die-Wunschschule-hat-einen-nicht-angenommen, gehen.
Wie kann man die Eltern in dieser Zeit beratend und hilfreich begleiten?
Für die Eltern ist es wichtig, dass sie ihrem Kind in dieser Zeit intensiv und beratend zur Seite stehen, es in dieser Situation hilfreich unterstützen und den Prozess der Ablösung des Vergangenen (vorherige Schule/Kita, vorherige Lehrerinnen/Lehrer bzw. Erzieherinnen/Erzieher, Freunde) gemeinsam mit dem Kind liebevoll gestalten.
Gemeinsame Gespräche und sanftes Heranführen an die neuen Situationen (eventuell schon einmal zur neuen Schule fahren und sie besuchen, z. B. den Tag der offenen Tür besuchen oder Kontakt zu neuen Mitschülerinnen und Mitschülern suchen und aufnehmen), können da sehr hilfreich sein. Aber auch das Verabschieden ist in dieser Zeit bedeutsam und sollte liebevoll gestaltet werden.
Zu meiner Person
Mein Name ist Marlene Schnathmeier und ich bin seit 13 Jahren als Grundschullehrerin tätig. 2017 habe ich meine patentierte Marke Regenbogen-Yoga gegründet und arbeite seitdem nebenberuflich als Kinderyogalehrerin.
Neben meinen Kursen und Fortbildungen in Kitas und Primarschulen sowie am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg habe ich ein speziell geschütztes Schulübergangskonzept entwickelt, mit dem ich Kinder in ihren neuen Lebensabschnitt begleite.
Es erleichtert einen fliessenden Übergang ohne Angst und fördert Vertrauen in sich selbst und das Leben sowie die Möglichkeit, sich mit dem Neuen auseinandersetzen zu können. Dabei helfen ihnen zwei Hauptcharaktere mit ihren Geschichten, die mit ihrer liebevollen Leichtigkeit Unterstützung zur Bewältigung und Übungen geben.
In diesem Jahr starten neben diesem Kurs auch meine Ausbildungen zur Regenbogen-Yoga Kinderyogalehrerin nach meinem Konzept.
Bei Interesse an einem (Online-) Kurs zum Übergang an Ihrer Kita/Schule für Ihre Kinder oder zur Ausbildung für Erzieherinnen, Erzieher und Lehrkräfte, melden Sie sich gerne bei mir.
Homepage: www.regenbogenyoga-hamburg.de
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