Tipps zum Umgang mit Ausreden + Schülerausreden Top 10
"Der Hund meine Hausaufgaben gefressen!" - Wie viele Hunde wurden auf diese Weise wohl schon von Schülerinnen und Schülern – zu Unrecht! – angeschwärzt.
Dabei geht es viel kreativer, wie unsere Schülerausreden-Top 10 zeigen wird!
Vertrauen oder Zweifeln?
Doch das scheinbar amüsante Thema kann für Sie und Ihre Schülerinnen und Schüler schnell ernst werden:
Das passiert, wenn Sie Ihr Vertrauen in einen Schüler setzen, an den Hund – um bei unserem Beispiel zu bleiben – mit der Papier-Vorliebe glauben und dann erfahren, dass es diesen Vierbeiner überhaupt nicht gibt. Klar, nun fühlt man sich auf den Arm genommen, ärgerlich oder verletzt, weil das Vertrauen missbraucht wurde.
Auf Schülerseite kann es aber genauso passieren, dass die junge Besitzerin eines hausaufgabenzerstörenden Hundes mit ihrer wahren Geschichte bei Ihnen abblitzt. Nun ist sie wütend, enttäuscht und fühlt sich nicht ernst genommen.
Eine knifflige Situation: Einerseits sollen Sie den Schülerinnen und Schülern moralisches Handeln und Werte vermitteln und dürfen das Schwindeln nicht unkommentiert lassen, andererseits sind – besonders jüngere – Kinder schnell verletzt, wenn Sie ihnen nicht glauben oder ihr Erlebnis mit einer flapsigen Antwort abtun.
Tipps zur Vermeidung von Ausreden
Wir haben uns deshalb ein wenig umgehört, wie Ihre Kolleginnen und Kollegen mit diesem Problem umgehen:
- Viele bevorzugen es, den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe zu begegnen, nachzuhaken und authentisch klar zu machen, welche Konsequenzen eine Lüge (und im Grunde handelt es sich bei einer Ausrede um eine solche) für die Lehrer-Schüler-Beziehung hat. Die Erfahrung zeigt, dass Schülerinnen und Schüler, die sich ernst genommen fühlen, eher bei der Wahrheit bleiben.
- Andere setzen auf eine konsequente Ahndung des Fehlverhaltens, ganz gleich welche Begründung von den Kindern gegeben wird (z. B.: einmal Hausaufgaben vergessen: Ermahnung, zweimal: Strafarbeit, dreimal: Kontaktaufnahme mit den Eltern).
- Und eine dritte Fraktion behilft sich mit einem Jokersystem: Für herausragende Mitarbeit und besondere Leistungen erhält der Schülerinnen und Schüler einen Joker. Diesen kann er einsetzen, wenn er einmal fünf Minuten zu spät in den Unterricht kommt oder einen Teil der Hausaufgaben nicht erledigt hat. So sollen die Ausreden überflüssig werden.
Warum Schülerinnen und Schüler Ausreden erfinden
Egal, wie Sie es handhaben, manchmal lohnt sich die Frage, warum das Kind eine Ausrede erfunden hat. Denn nicht immer stecken nur Faulheit, fehlende Organisation oder ein selektives Gedächtnis dahinter.
Wenn es Schwierigkeiten im familiären Umfeld der Kinder gibt, können die Ausreden auch Hinweise auf Probleme sein: Ein nonstop laufender Fernseher, Streitigkeiten zwischen und mit den Eltern, laute jüngere Geschwister, ein leerer Magen oder fehlende Aufsicht sind manchmal die schwierige Wahrheit hinter dem vorgeschobenen unerzogenen Hund.
Vor allem jüngere Kinder im Grundschulalter schwindeln selten, um selbst fein raus zu sein. Aber auch hinter den Ausreden der Älteren kann mehr stecken. Hier bringt ein persönliches Gespräch mehr als eine Strafarbeit.
Unsere Schülerausreden Top 10 fürs Zuspätkommen:
- Ich habe geträumt, heute sei Sonntag…
- Es gab da leider ein Problem mit dem Raum-Zeit-Kontinuum: Zu viel Raum, zu wenig Zeit.
- Ich wurde vom Bus verpasst.
- Meine Mutter hat verschlafen und mich deshalb nicht wecken können.
- Mein Wecker hat geklingelt, als ich noch geschlafen hab.
- Gestern wurde bei uns eingebrochen – die Diebe haben den ganzen Schmuck, unseren Fernseher und meinen Wecker mitgenommen.
- Ich bin leider zu spät, weil es gegongt hat bevor ich hier war.
- Es tut mir leid, hatte Gegenwind!
- Ich arbeite gerade an einem Zeitmanagementplan. Heute hat sich leider gezeigt, dass ich in der Testphase versagt habe. Morgen wird alles besser.
- Wie? Heute war nicht Zeitumstellung?
Die Schule ist sicherlich der Ort an dem mit am häufigsten über eine gute Ausrede nachgedacht wird. Und als Lehrerinnen und Lehrer kommen Sie so immer wieder in den Genuss einer kreativen und lustigen Ausrede. Wie unsere Beispiele zeigen, sind solche Ausreden nicht bös gemeint, sondern eher eine Art humorvolle Entschuldigung für das Vergessen der Hausaufgaben oder das späte Erscheinen.
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