Projektideen für Kita und Kindergarten – Der menschliche Körper
Das Bildungs- und Entwicklungsfeld Körper in Kindergarten und Kita umfasst ein ganzheitliches Verständnis des menschlichen Körpers, der Körperpflege, der Ernährung und der motorischen Fähigkeiten. Dieses vielschichtige Thema wird nicht nur in einzelnen Projekten behandelt, sondern ist durch seine unterschiedlichen und umfassenden Förderaspekte Teil des Alltags in Kindergarten und Kita. Der gesunde Umgang mit dem eigenen Körper und die Entwicklung eines positiven Selbstbildes gehören ebenso zu dem Entwicklungsfeld Körper wie Zahngesundheit und das Ausbilden grob- und feinmotorischer Fähigkeiten. All diesen Förderbereichen liegt ein Grundwissen des Aufbaus und der Funktionen des menschlichen Körpers zugrunde. Dieses Grundwissen soll Thema der hier beschriebenen Ideen sein.
Aufbau eines Projekts in Kindergarten und Kita
Der Projektaufbau und alle weiteren Schritte lassen sich in der Projektbeschreibung zum Thema Insekten nachlesen. Von der Beobachtung des Alltags und der entstehenden Interessen der Kinder über die Partizipation und das langsame Heranführen der Kinder an die geplante Thematik bis hin zu den Elterngesprächen im Vorfeld, der eigentlichen Durchführung und der abschliessenden Reflexion – alle Schritte sollten vor Beginn des Projektes geplant werden. Änderungen im Ablauf sind ganz natürlich und richten sich nach der Beteiligung und den Interessen der Kinder. Auch ein geplantes Projekt muss nicht in allen Teilen durchgeführt werden, wenn das Engagement der Gruppe nachlässt. Ein Abbruch ist an jeder Stelle des Projektplans möglich und eine entsprechende Reflexion des ungeplanten Abschlusses sollte ebenfalls Teil dieser letzten Phase sein.
Der menschliche Körper: Themenbereiche im Rahmen der Bildungs- und Erziehungspläne
Wortschatz – Körperteile
Das Benennen und Verorten der einzelnen Körperteile und Organe gehört zu den Grundlagen der Bildungseinheit „Körper“. Bereits im Kindergartenalter gehört die Kenntnis der Körperteile und deren Funktionen zu den Interessengebieten der Kinder. Warum kauen wir unser Essen? Wie entstehen Pupse? Wo kommen die Tränen her? All diese Fragen haben Erzieherinnen und Erzieher schon oft gehört und sie als Anlass für lang- oder kurzfristige Projekte genommen. Auch der Unterschied zwischen den Geschlechtern wird bereits im Kindergarten zum Thema. Die Kinder entdecken während ihrer Entwicklungsphasen den eigenen Körper und werden sich der Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen bewusst. Das Thematisieren dieser Unterschiede fängt in der Praxis mit den korrekten Bezeichnungen der Geschlechtsmerkmale an. Ein achtsamer und freier Umgang mit den körperlichen Unterschieden zwischen Mann und Frau ermöglicht den Kindern die Möglichkeit, sich selbst wahrzunehmen und die Veränderungen am eigenen Körper als natürlichen Vorgang zu sehen.
Motorik
Den eigenen Körper als Ganzes wahrnehmen und Freude an Bewegung empfinden, das sind wohl die wichtigsten Aspekte der Motorikförderung in Kindergarten und Kita. Durch Spiele und Motorikübungen wird den Kinder vermittelt, dass regelmässige Bewegung gut für den Körper und auch für das emotionale Wohlbefinden ist. Durch regelmässige motorische Herausforderungen werden ausserdem das Selbstwertgefühl und die Selbstwahrnehmung der Kinder gesteigert. Rennen, Klettern, Hüpfen, Springen – wer sich austobt und dabei neue Dinge lernt, ist stolz auf sich selbst und lernt, die eigenen Fähigkeiten einzuschätzen. Anlässe für die Förderung der grobmotorischen Fähigkeiten müssen nicht aufwändig geplant und vorbereitet werden. Ein Ausflug in den Garten der Einrichtung und das Erkunden der dort vorhandenen Klettergerüste reichen oft schon aus, um den Bewegungsdrang zu wecken. Klassische Nachlaufspiele eignen sich ebenfalls. Auch die Feinmotorik und die sensomotorische Wahrnehmung werden draussen beim Spiel in der Sandkiste gefördert.
Die 5 Sinne
Riechen, Sehen, Hören, Schmecken und Fühlen – mit all diesen Sinnen erfährt der Mensch seine Umwelt. Zur Entwicklung im Kindergartenalter gehört für die Kinder das Einordnen und Sortieren dieser sensorischen Erfahrungen. Einzelne Übungen – unter anderem ein Fühl- oder Riech-Memo – schulen die entsprechenden Sinne und helfen Kleinkindern dabei, Sinneserfahrungen gezielt zu verarbeiten.
Gesundheit und Hygiene
Die richtige Pflege des Körpers inklusive der Zahnhygiene gehört ebenfalls zu den Inhalten der, auf den menschlichen Körper bezogenen, Bildungs- und Entwicklungsziele. Die regelmässige Reinigung und Pflege der Haut – zusammen mit dem Darm eines der grössten Organe des menschlichen Körpers – ist in Kindergarten und Kita vor allem durch das Händewaschen ein wiederkehrendes Thema. Auch die Zahnhygiene wird durch das Putzen der Zähne nach den Mahlzeiten in vielen Einrichtungen mit den Kindern geübt. Kleinkinder lernen also durch die Wiederholung der Abläufe in Kindergarten und Kita sowie zu Hause eine Routine, die eine optimale und eigenständige Pflege des Körpers gewährleistet.
Ernährung
Welche Nahrungsmittel tun meinem Körper gut und welche nicht? Wie viel Zucker ist zu viel Zucker? Warum braucht mein Körper Wasser? Woher kommt die Milch? Der Ursprung, die Verarbeitung und die Verdauung von Nahrungsmitteln sind Themen, die für Kinder nicht nur faszinierend, sondern auch einen Mehrwert für ihre weitere Entwicklung haben. Das gemeinsame Kochen in Kindergarten und Kita kann viele Fragen zum Thema Ernährung beantworten – ohne belehrend zu wirken. Die gemeinsame Aktivität sollte auf mögliche allergische Reaktionen geprüft werden und auch diverse familiäre Restriktionen seitens der Zutaten sind zu beachten. Ein kurzer Fragebogen zu Beginn der Eingewöhnung oder des Kindergartenjahres schafft hier Planungssicherheit für die Erzieherinnen und Erzieher. Ein Verzicht auf bestimmte Lebensmittel sollte ebenso thematisiert werden, um den Kindern einen ganzheitlichen Überblick und ein Verständnis für den individuellen Umgang mit dem Thema Ernährung zu geben.
Bastelideen zum Entwicklungsfeld Körper
Herzmodell
Material: Glas oder Becher, Lebensmittelfarbe, Wasser, Luftballon, Wasserbombe, Schere, 2 Gummibänder, 2 Strohhalme
So geht’s: Wasser in das Glas oder den Becher füllen und mit roter Lebensmittelfarbe einfärben. Die Öffnung des Luftballons abschneiden und mit dem restlichen Teil das Glas verschliessen. Mit einem Gummiband sichern, sodass ein Abrutschen verhindert wird. Nun das Glas in eine Schale stellen. Mit der Wasserbombe ein Ende des Strohhalms verschliessen. Mit einem Gummiband sichern. 2 kleine Öffnungen in die gespannte Fläche des Luftballons schneiden. Diese sollten nicht zu gross sein, da sonst Luft entweichen kann. Nun die Strohhalme durch die Öffnungen schieben. Durch das Herunterdrücken der Gummifläche wird nun anschaulich das Pumpen des Herzmuskels simuliert.
Hand
Material: Tonpapier, Strohhalme, Wolle, Schere, Klebefilm, Bastelkleber
So geht’s: Handumriss auf das Tonpapier zeichnen und ausschneiden. Die Strohhalme in kleine Stücke schneiden. Für jeden Finger werden 2 kurze und 1 längeres Stück des Strohhalms benötigt. Die kurzen Strohhalmstücke nun auf die Finger der Papierhand kleben. Das längere Stück Strohhalm wird unterhalb der Finger auf die Handfläche geklebt. 5 lange Wollfäden abschneiden und durch die Strohhalme fädeln. Wolle an der Fingerspitze fixieren – zum Beispiel mit einem Knoten. Wolle durch einen weiteren Strohhalm fädeln und diesen auf Höhe des Handgelenks aufkleben. Durch Ziehen an den Wollfäden werden die Bewegungsabläufe der menschlichen Hand auf einfache Art und Weise dargestellt.
Lunge
Material: Tonpapier, Plastikflasche, Bastelmesser, 4 Luftballons, Klebefilm
So geht’s: Den Boden der Plastikflasche abtrennen und die Öffnung mit einem abgeschnittenen Luftballon verschliessen. Mit ein wenig Klebefilm oder einem Gummiband kann der Luftballon fixiert werden. Einen weiteren Luftballon zerschneiden und diesen mit 2 Öffnungen für die Strohhalme versehen. Strohhalm halbieren und jeweils ein Ende mit einem Luftballon verschliessen. Diese mit Klebefilm oder einem Gummiband befestigen. Nun die Strohhalme durch die beiden Öffnungen in dem abgeschnittenen Luftballon schieben und die entstandenen Lungenflügel durch die Trinköffnung in die Flasche geben. Flasche luftdicht verschliessen. Aus dem Tonpapier kann nun noch ein Oberkörper mit einer Sichtöffnung ausgeschnitten werden. Die Flasche mit dem Ausschnitt verzieren. Wird nun die Gummifläche unterhalb der Lungenflügel eingedrückt entfalten sie sich und die Atmung simuliert.
Der Klassiker: Körperumriss auf Tapete oder Packpapier
Material: Tapetenrolle oder Packpapier, Stift
So geht’s: Die Kinder legen sich ausgestreckt auf das Papier. Der Körper wird nun mit einem Stift umfahren. Der Körperumriss ist nun auf dem Papier sichtbar und gibt den Kindern einen ungewohnten Blick auf sich selbst. Diese Umrisse können nun kreativ gestaltet werden :)
Aktivitäten rund um das Thema Körper
Arbeitsblatt „Schatten zuordnen“ + Download
Ausmalbild „Das bin ich“ + Download
Portfoliovorlage „So gross bin ich“ + Download
Material: Vorlage „So gross bin ich“, Wolle, Massband, Schere, Klebestift
So geht’s: Kinder mit dem Massband messen und ein entsprechend langes Stück Wolle abschneiden. Das Stück Wolle nun auf die Vorlage kleben und – nach Wunsch – in das Portfolio heften.
- haus-der-kleinen-forscher.de/fileadmin/Redaktion/1_Forschen/Themen-Broschueren/Broschuere_Forschen_rund_um_den_Koerper.pdf
- geo.de/geolino/wissen/15816-thma-koerper
- zebis.ch/unterrichtsmaterial/materialien-zum-thema-koerper
- hase-und-igel.de/_files_media/reading_examples/9783867608589.pdf
- kindergaerten-bw.de/,Lde/Startseite/Fruehe+Bildung/Koerper
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