Unterrichtsmethoden: Placemat-Methode
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Das übliche Revier von Platzdeckchen, auch bekannt als Tischsets, ist ja eher ein Restaurant oder der heimische Esstisch. Die Platzdeckchen, von denen hier die Rede sein wird, erfüllen aber einen ganz anderen Zweck, als das Reinhalten einer Tischdecke :)
Fragen und Antworten zur Placemat-Methode
Was ist die Placemat-Methode?
Die Placemat-Methode ist eine Form des Kooperativen Lernens mit einem grafischen Ansatz. Gearbeitet wird meist in Viererteams. Die Methode ermöglicht es, zunächst die Gedanken, Lösungsansätze und Ergebnisse der einzelnen Teammitglieder zu einer Fragestellung zu erfassen und in einem zweiten Schritt Gemeinschaftsresultate festzuhalten. Danach erfolgt eine Präsentation der Ergebnisse.
Welche Arbeitsphasen gibt es?
Die Placemat-Methode ist in drei Arbeitsphasen gegliedert: In der Einzelarbeitsphase arbeitet jedes Teammitglied für sich an der Fragestellung. In der Gruppenarbeitsphase lesen die Schüler die Aufschriebe der Teammitglieder, stellen ihre Ergebnisse vor und entscheiden gemeinsam, welche Punkte als Gemeinschaftsergebnis notiert werden. Zuletzt erfolgt die Präsentationsphase, in der alle Teams ihre Gemeinschaftsergebnisse der Klassen vorstellen.
Wie kann die Methode im Unterricht eingesetzt werden?
Die Placemat-Methode kann zur Überprüfung von Vorwissen zu einem Thema, bei der Anwendung von bereits erlerntem Wissen oder zur Zusammenfassung und Reflexion eines Unterrichtsthemas eingesetzt werden. Abhängig vom Einsatzziel wird die Methode als Themeneinstieg, im Vermittlungsverlauf eines Unterrichtsthemas oder als Themenabschluss angewendet.
Welche Vorteile hat die Placemat-Methode?
Vorteile der Placemat-Methode sind u.a., dass die Schüler lernen, kooperativ in Gruppen zu arbeiten und sich abzustimmen. Da jeder Schüler aber erst für sich arbeiten und seine Ergebnisse der Gruppe vorstellen muss, kommt jeder zu Wort und es ist schwerer, sich aus der Gruppenarbeit auszuklinken oder sich hinter anderen zu verstecken. Die Methode erlaubt es, sowohl die individuellen wie auch die gemeinschaftlichen Ergebnisse nachzuvollziehen.
Vorbereitung:
- Die Schüler finden sich zu Gruppen zusammen. Im optimalen Fall bilden vier Schüler eine Gruppe. Dreier- oder Fünfer-Gruppen sind aber auch möglich.
- Jede Gruppe erhält eine Fragestellung, die sie bearbeiten soll.
- Jede Gruppe erhält einen Bogen Papier (mindestens im Format A3, besser noch grösser).
- Sind keine grossen Papierbögen vorhanden, können Sie auch jedem Schüler ein A4-Blatt sowie ein zusätzliches für die Gruppenergebnisse austeilen.
- Auf das Papier zeichnen die Schüler in das Zentrum ein Feld für die Gruppenergebnisse ein und an den Aussenbereichen je ein Feld pro Gruppenmitglied.
- Am besten setzen sich die Gruppenmitglieder so an einen Tisch, dass jeder Zugriff zu „seinem“ Feld hat.
1. Einzelarbeitsphase
In der ersten Arbeitsphase arbeitet jeder Schüler für sich. Die Lösungen, Antworten, Gedanken und Fragen, die sich daraus ergeben, schreiben sie in jeweils eines der äusseren Felder, die für die individuellen Ergebnisse vorgesehen sind. Sind sie fertig, dürfen sie ihre Arbeit unterscheiben.
2. Gruppenarbeitsphase
Wenn alle ihre Ergebnisse notiert haben, wird das Plakat im Uhrzeigersinn so gedreht, dass jeder die Aufschriebe der anderen Gruppenmitglieder lesen kann. Das wird solange wiederholt bis die Schüler wieder vor ihren eigenen Notizen sitzen. Jeder Schüler kann nun noch seine Aufschriebe erläutern und Fragen dazu beantworten.
Nachdem nun jeder die Texte der anderen Gruppenmitglieder kennt, sollen sie gemeinschaftlich entscheiden, welche Ergebnisse in das zentrale Gruppenfeld eingetragen werden.
3. Präsentation der Ergebnisse
Nacheinander erläutern nun alle Gruppen ihre gemeinschaftlichen Ergebnisse. Das Plakat kann in der Präsentation miteinbezogen werden.
Vorteile der Placemat-Methode
- Die Schüler lernen kooperativ in Gruppen zu arbeiten und sich abzustimmen.
- Jeder Schüler darf erst für sich nachdenken und arbeiten, ohne sich gegenüber anderen Gruppenmitgliedern behaupten zu müssen.
- Dadurch können sich Schüler zudem nicht so leicht aus der Gruppenarbeit zurückziehen und sich hinter anderen verstecken.
- Es können sowohl die individuellen wie auch die gemeinschaftlichen Ergebnisse nachvollzogen werden.
- Die Methode ist ohne eine aufwendige Vorbereitung umsetzbar.
Wann kann die Placemat-Methode eingesetzt werden?
- Als Themeneinstieg: die Schüler aktivieren ihr Vorwissen, das sie zu dem Thema haben
- Im Verlauf der Vermittlung eines Unterrichtsthemas: die Schüler wenden das bereits Gelernte bei der Erörterung einer Diskussionsfrage oder einer Problemstellung an
- Als Themenabschuss: die Schüler sammeln die wichtigsten Punkte des Erlernten, reflektieren und strukturieren es
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