10 (klitzekleine, gut gemeinte oder mit einem Augenzwinkern versehene) „Lehrer-Lügen“
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Sind Sie immer ehrlich und konsequent?
In Klassenzimmern fallen immer wieder auch Sätze, die nicht voll und ganz der Wahrheit entsprechen – und das nicht nur von Schülerinnen und Schülern ;-)
1. „Ich hab keine Lieblingsschüler!“
Na klar, man sollte keine Favoriten unter seinen Schülerinnen und Schülern haben. In der Realität ist dieses Ziel aber ziemlich unerreichbar, denn Lehrerinnen und Lehrer sind halt auch nur Menschen ;-)
Solange die Kinder davon nichts mitbekommen und kein Schüler bevorzugt wird, ist alles im grünen Bereich.
2. „Ich sehe alles!“
Schön wär’s :)
Leider wissen die Schülerinnen und Schüler auch, dass sogar Lehrerinnen und Lehrer keine Augen am Hinterkopf haben …
3. „Das ist eure letzte Verwarnung.“
Wer diesen Satz ausspricht, sollte ihn auch so meinen. Auch, wenn das Durchsetzten von Konsequenzen anstrengend sein kann und Zeit kostet.
Denn stellt die Klasse einmal fest, dass solche Ankündigungen nicht konsequent umgesetzt werden, zeigen sie schnell keine Wirkung mehr. Die Folgen sind dann allemal anstrengender und zeitfressender.
4. „Ihr bekommt die Klassenarbeit am Mittwoch zurück.“
Für viele Schülerinnen und Schüler stellt sich die Ankündigung der Klausurkorrektur oftmals als leeres Versprechen dar. Dabei ist es keine Lüge, eher ein guter Vorsatz. Und wie das eben so mit guten Vorsätzen ist … (Warum das so ist und wie Sie dagegen vorgehen können, schildert der Beitrag „Prokrastinieren Sie noch oder korrigieren Sie schon?“)
5. „Ihr habt nicht immer einen Taschenrechner dabei.“
Dank Smartphones gehört dieser Spruch der Vergangenheit an. Besser eine andere Begründung suchen. Aber vielleicht nicht gerade diese:
6. „Wozu man das lernen muss? Das braucht man später im Leben ständig.“
Die Frage nach dem Sinn stellen Schülerinnen und Schüler häufig. Und sie hat auch ihre Berechtigung. Mitschuld sind z. B. straffe Lehrpläne, die kaum Zeit lassen, regelmässig praxisbezogenen Unterricht zu machen. Seien Sie auf diese Frage vorbereitet, denn eine Antwort wie die oben genannte, kann kaum einen Schüler bzw. eine Schülerin motivieren. In seinem „Halbtagsblog“ schildert Jan-Martin Klinge, wie er zum Thema „Wozu braucht man das eigentlich?“ steht.
7. „Das kommt alles in der Klausur dran.“
Fallen die Reizworte „Klassenarbeit“, „Klausur“ oder „Test“, werden die Schülerinnen und Schüler wieder aufmerksamer. So hofft der ein oder andere Lehrende zumindest – und streut sie immer wieder in den Unterricht ein ;-)
8. „Dein Smartphone behalte ich bis zu den Ferien.“
Diese kleine erzieherische Notlüge verbreitete vielleicht in der Vergangenheit einmal Angst und Schrecken, heute wissen Ihre Schülerinnen und Schüler beinahe besser über ihre Rechte Bescheid als Sie selbst …
9. „Ich hab Zeit.“
Ein Satz, der häufig fällt, wenn es im Klassenzimmer einfach nicht ruhiger werden will. Varianten sind: „Ich kann warten“ oder eine schauspielerische Darstellung (Aufschlagen einer Zeitung, Hochlegen der Beine, Gähnen …). In Wirklichkeit sieht es aber doch so aus, dass „Zeit“ die Ressource ist, über die Lehrerinnen und Lehrer am seltensten verfügen.
Zum Thema „Ich hab Zeit, viel Zeit. Ich kann warten. Viel länger als ihr denkt, kann ich warten. Viel, viel länger. Und noch länger.“:
10. „So viel Aufwand ist es nicht, Elternsprecher zu sein. Und nächstes Jahr macht es dann jemand anderes.“
Wer diesen Satz bei einem Elternabend ausspricht, tut dies wahrscheinlich mit einem leicht schlechten Gewissen …
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