10 Koordinationsspiele für Kindergarten und Primarschule
Für sportliche Aktivitäten im Kindergarten, im Sportunterricht in der Schule, aber auch in vielen Alltagssituationen ist eine gute Koordination wichtig.
Hier möchten wir Ihnen 10 Ideen für spannende und kreative Koordinationsspiele vorstellen, die Sie ganz einfach im Kindergarten oder in der Primarschule umsetzen können.
Von einfachen Aktivitäten zur Förderung der Hand-Auge-Koordination bis hin zu Spielen, die die gesamte Körperkoordination trainieren, finden Sie hier Impulse, die den Kindern dabei helfen, ihre motorischen Fähigkeiten spielerisch zu verbessern.
10 Koordinationsspiele für Ihre Kindergartengruppe oder Schulklasse
Die Spiele eignen sich z. B. als Aufwärmübungen oder auch für Bewegungspausen. Die Bedeutung der verschiedenen koordinativen Fähigkeiten, die bei den Spielen genannt werden, finden Sie hier.
Luftballon-Challenge
Trainiert werden v. a. Reaktionsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit und Differenzierungsfähigkeit.
Material: Luftballons
So funktioniert’s:
Die Kinder bilden Paare und erhalten zunächst je einen Luftballon pro Team. Sie sollen sich den Luftballon gegenseitig zuspielen, dürfen ihn aber auch mehrmals hintereinander selbst berühren, um ihn in der Luft zu halten. Berührt der Luftballon den Boden, ist das Team für diese Runde ausgeschieden.
Nach einiger Zeit erhalten die Teams, die noch aktiv sind, einen zweiten Ballon, später noch einen dritten und vierten, und müssen diese in der Luft halten. Gewonnen hat das Team, das als letztes übrig ist, oder mehrere Teams, die nach einer vorgegebenen Zeit noch aktiv sind.
Der Boden ist Lava
„Der Boden ist Lava“ ist eines der bekannteren Koordinationsspiele, aber da es den Kindern unglaublich viel Spass macht, darf es in der Liste nicht fehlen :)
Gefördert werden v. a. Orientierungsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit und Kopplungsfähigkeit.
Material: Alles, was die Turnhalle hergibt (Matten, Geräte, Seile, Klettergerüste …)
So funktioniert’s:
Die Materialien werden in der Sporthalle so verteilt, dass sie mit grossen Schritten oder Sprüngen – von einem zum anderen Gegenstand – erreicht werden können. Ziel ist es, das Lavafeld, das sich über den Hallenboden erstreckt, zu überwinden und zur anderen Seite der Turnhalle zu gelangen. Damit es nicht zu eng zugeht, können Sie die Gruppe teilen und an den gegenüberliegenden Start- bzw. Zielpunkten positionieren. Wenn sich die Gruppen in der Mitte treffen, sind ihre Abstimmungsfähigkeit und der Gleichgewichtssinn besonders gefragt. Wer den Boden berührt, darf es noch mal vom Startpunkt aus versuchen.
Koordinationsspiel mit Ball
Hier wird v. a. die Reaktions- und die Differenzierungsfähigkeit trainiert.
Material: Bälle, die sich zum Prellen eignen, in der Anzahl der Schülerinnen und Schüler, Pfeife
Die Kinder prellen ihren Ball und laufen durch die Turnhalle. Mit der Pfeife kündigen Sie eine zusätzliche Aufgabe an.
Mögliche Aufgaben:
- Den Ball in die andere Hand wechseln.
- Mit beiden Händen prellen.
- Den Ball prellend einmal um sich selbst herumführen.
- Partner/Partnerin suchen und sich den Ball zuwerfen.
- Den Ball prellend rückwärtslaufen.
- Geschwindigkeit ändern: langsam gehen, laufen, rennen.
- Hopsend den Ball prellen.
- Auf einem Bein hüpfend den Ball prellen.
- Den Ball an einer Wand abprallen lassen, fangen und weiterlaufen.
- Den Ball auf der Turnbank prellen.
- Zwei Bälle gleichzeitig prellen.
Förderband
Hier stehen Differenzierungsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit und Umstellungsfähigkeit im Vordergrund.
Material: verschiedene Bälle und andere Gegenstände aus der Turnhalle
So funktioniert’s:
Die Schülerinnen und Schüler legen sich jeweils einem Partner gegenüber in einer Reihe nebeneinander auf den Boden und strecken die Füsse nach oben. Ziel der Übung ist es, einen Gegenstand, den Sie dem ersten Paar auf die Füsse legen, von einer Seite auf die andere zu befördern, ohne, dass er zu Boden fällt.
Als zweite Schwierigkeitsstufe kann das Spiel auch mit verbundenen Augen gespielt werden. So müssen sich die Schülerinnen und Schüler noch mehr auf ihr Gefühl für den Gegenstand konzentrieren.
Mögliche Gegenstände, die mit dem „Förderband“ weitergegeben werden können:
Angriff auf den Kegel
Der Wächter/die Wächterin und die Angreifer/Angreiferinnen benötigen eine gute Reaktionsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit und Umstellungsfähigkeit.
Material: Lochkegel, kleiner Kasten, Markierungskegel, Schaumstoffball
So funktioniert’s:
In die Mitte eines Feldes, das durch die Markierungskegel begrenzt wird, wird ein Kasten platziert, auf dem ein Kegel steht. Gespielt wird in Vierergruppen.
Ein Kind wird der Wächter bzw. die Wächterin des Kegels und stellt sich in das Feld. Die anderen drei Kinder sind die Angreiferinnen und Angreifer. Sie versuchen, mit dem Schaumstoffball den Kegel vom Kasten zu werfen. Das Kind in der Mitte versucht dies zu verhindern, indem es den Ball mit Händen, Füssen oder dem Körper abwehrt.
Wird der Kegel getroffen, kann eines der anderen Kinder die Position im Feld einnehmen. Steht der Kegel nach einer bestimmten Zeit (z. B. 5 Minuten) noch, hat die Wächterin bzw. der Wächter gewonnen.
Es können verschiedene Varianten gespielt werden:
- Der Abstand zum Kasten wird im Abstand von z. B. 3 Minuten immer um einen halben Meter verringert. Man kann beispielsweise mit 5 m starten.
- Die Anzahl der Werferinnen und Werfer sowie der Wächterinnen und Wächter kann erhöht werden.
- Es kommt ein zweiter Ball bei mehreren Wächterinnen und Wächtern ins Spiel.
Bewegungswürfel „Wald- und Wiesentiere“
Kindergarten- und Schulkinder trainieren mit dem Bewegungswürfel ihr Gleichgewicht, die Umstellungsfähigkeit und die Reaktionsfähigkeit. So macht Bewegung tierisch Spass.
So funktioniert’s: Der Würfel kann entweder gebastelt werden oder die Einzelseiten werden ausgedruckt in einem Pocket Cube verwendet. Die Kinder führen nach dem Würfeln die vorgegebenen Bewegungen je Tier durch.
Komm mit, lauf weg
Dieser Spieleklassiker fördert die Kopplungsfähigkeit, die Reaktionsfähigkeit und die Differenzierungsfähigkeit.
So funktioniert’s:
Die Kinder stehen im Kreis. Ein Kind läuft aussen um den Kreis herum und tippt eines der Kinder im Kreis an. Dabei ruft das tippende Kind „Komm mit“ oder „Lauf weg“. Je nachdem, was gerufen wird, muss das Kind aus dem Kreis mit dem 1. Kind um den Kreis laufen, oder es läuft weg – also in der entgegengesetzten Richtung um den Kreis herum. Wer zuerst wieder die Lücke im Kreis erreicht, hat gewonnen.
Weitere Bewegungsspiele gibt es hier: 14 Bewegungsspiele für Kinder
Hüpfpfad „Dinosaurier“
Der Hüpf- und Bewegungspfad fordert nicht nur kleine Dinoforschende zum Mitmachen auf. Gefördert werden dabei ganz spielerisch die Orientierungsfähigkeit und die Reaktionsfähigkeit.
So funktioniert’s:
Einfach die Vorlagen ausdrucken und auf dem Boden verteilen. Je nach Abbildung müssen unterschiedliche Bewegungen gemacht werden. Bei der Spirale drehen sich die Kinder um sich selbst im Kreis. Bei dem Ei machen sich die Kinder in der Hocke ganz klein. Die Fussspuren laden zum Hüpfen ein. Werden die Spuren rückwärts ausgelegt, muss rückwärtsgelaufen werden. Wird der Flugsaurier ausgelegt, stellen sich die Kinder so breit wie möglich mit ausgestreckten Armen auf und halten kurz die Position. Beim Brachiosaurus laufen die Kinder ein kurzes Stück auf allen Vieren.
Zielwurf
Wenig Aufwand, grosse Wirkung. Die Gleichgewichtsfähigkeit und die Orientierungsfähigkeit mit wenig Material fördern.
Material: Pappteller (nach Wunsch von den Kindern individuell gestaltet), Bohnensäckchen oder weiche Bälle
So funktioniert’s:
Für dieses schnelle Spiel werden einfach Pappteller im Raum ausgelegt. Dazu wird den Kindern ein Korb mit den Bohnensäckchen oder weichen Bällen angeboten. Die Kinder versuchen nun, mit den Bohnensäckchen die Pappteller zu treffen.
Als kreative Variante können die Kinder vorher ihren Teller bemalen und gestalten.
Monstertanz
Kopplungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit verbessern und dabei monstermässig gut tanzen – das geht ganz einfach mit dem Monstertanz.
So funktioniert’s:
Ähnlich wie beim klassischen Stopptanz bewegt sich die Gruppe zu Musik. Stoppt das Lied, stoppen auch die Kinder in der aktuellen Position und versuchen, sich nicht mehr zu bewegen.
Der Unterschied zum Stopptanz liegt in den Tanzbewegungen. Bei dieser Version wird nicht klassisch getanzt, sondern es werden die verrücktesten und kreativsten Bewegungen vollführt. Es kann geschlurft, gehüpft oder auch mit den Armen gewedelt werden.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Koordination?
Die Fähigkeit unseres Körpers, Bewegungen präzise, effektiv, schnell und geordnet auszuführen, bezeichnet man als Koordination. Dafür müssen unser Nervensystem, verschiedene Muskeln, Gelenke und Sinnesorgane reibungslos zusammenarbeiten. Die Koordination kann durch Übung und Training, z. B. durch Koordinationsspiele, verbessert werden.
Warum ist eine gute Koordination wichtig?
Eine gute Koordination ist für viele Aktivitäten des täglichen Lebens wichtig, wie beispielsweise das Gehen, Schreiben, Geräte bedienen, handwerkliche Tätigkeiten und natürlich alle Sportarten. Bewegungsabläufe werden effizienter, die Bewegungssicherheit ist höher und das Verletzungsrisiko geringer.
Welche koordinativen Fähigkeiten gibt es?
Es gibt verschiedene wissenschaftliche Strukturkonzepte der koordinativen Fähigkeiten. Häufig werden für sportliche Tätigkeiten fünf (Quelle: Hirtz, Koordinative Fähigkeiten im Schulsport, 1985) oder sieben Fähigkeiten (Quelle: Blume, Zu einigen wesentlichen theoretischen Grundpositionen für die Untersuchung der koordinativen Fähigkeiten. Theorie und Praxis der Körperkultur 27, 1978) unterschieden:
- Orientierungsfähigkeit: Fähigkeit zur Bestimmung und Veränderung der Lage und Bewegung im Raum, z. B. wichtig für Sprünge beim Turnen.
- Reaktionsfähigkeit: Fähigkeit, auf bestimmte Reize oder Ereignisse schnell und angemessen zu reagieren. Beim Sport und auch in vielen Alltagssituationen wie dem Strassenverkehr wichtig.
- Gleichgewichtsfähigkeit: Fähigkeit, den Körper auch während oder nach Bewegungen im Gleichgewicht zu halten. Wichtig für die Bewegungssicherheit.
- Differenzierungsfähigkeit: Fähigkeit, einzelne Bewegungen durch eine Abstimmung des Kraftaufwands genau und ökonomisch auszuführen.
- Rhythmisierungsfähigkeit: Fähigkeit, Bewegungsabläufe an einen vorgegebenen Rhythmus anzupassen, der z. B. beim Tanzen oder bei der rhythmischen Sportgymnastik gefordert wird.
- Kopplungsfähigkeit: Fähigkeit, Teilbewegungen räumlich, zeitlich und dynamisch so abzustimmen, dass eine flüssige Gesamtbewegung entsteht.
- Umstellungsfähigkeit: Fähigkeit, die Handlungen bei veränderten Umgebungsbedingungen anzupassen oder Alternativen zu finden. Wichtig bei Sportarten, die zu mehrt gespielt werden.
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