Buddy Stop: Eine Haltestelle für Freunde

Massnahme gegen Einsamkeit 

An immer mehr Kindergärten und Primarschulen in Grossbritannien werden an den Aussenspielflächen und den Schulhöfen bunte Schilder mit der Aufschrift „Friendship Stop“ oder „Buddy Stop“ angebracht. Dahinter steht eine wie wir finden tolle Massnahme gegen Einsamkeit und Mobbing, die man leicht auch andernorts umsetzen kann.

Die Haltestelle für Freunde – Ein Treffpunkt für Kinder, die gerne Gesellschaft hätten

Wenn sich die Kinder draussen tummeln, ist es für Erzieherinnen und Erzieher bzw. Lehrerinnen und Lehrer, die Pausenaufsicht haben, schwierig, neben offensichtlichen Streitigkeiten zwischen Kindern, Kinder, die sich beim Toben weh getan haben und anderen, die Fragen haben oder gerade etwas erzählen möchten, auch noch die im Blick zu haben, die gerade alleine unterwegs sind und sich deswegen vielleicht traurig fühlen.

Für Kinder, die sich nicht trauen, andere anzusprechen, die sich als Aussenseiter fühlen und nicht wissen, wie sie mit anderen in Kontakt kommen können, gibt es die Haltestelle für Freunde.

Wer gern Gesellschaft zum Spielen oder Reden hätte, stellt sich einfach neben das Haltestellen-Schild und wartet, bis sich ein anderer Schüler zu ihm gesellt.

Kindergarten- und Schulhof-Buddys holen die wartenden Kinder ab

Damit kein Kind lange warten muss, bis es abgeholt wird, werden einzelne Kinder als Kindergarten- bzw. Schulhof-Buddys geschult. Kinder, die Lust haben, die Freunde-Haltestelle zu betreuen, können sich freiwillig melden. Viele Kindergärten und Schulen stellen ihnen Westen oder Buttons zur Verfügung, damit sie in ihrer Funktion zu erkennen sind.

Wartet ein Kind an der Haltestelle, haben sie die Aufgabe, zu ihm zu gehen und ihn zu fragen, ob es Gesellschaft möchte, wie es ihm geht oder ob sie eine Gruppe suchen sollen, der es sich anschliessen kann.

Obwohl es sicher auch Mut verlangt, sich an die Haltestelle zu setzen, wird das Angebot von vielen Kindern genutzt und die Berichte über die „Buddy Stops“ sind sehr positiv.

Seit der Einführung der ersten „Buddy Stops“ zu Beginn der 2000er Jahre haben sich die Haltestellen für Freunde an Kindergärten und Schulen in England bewährt, und inzwischen können sich viele Kindergartenkinder und Schüler, die sich mal alleine fühlen, von den Buddys abholen lassen.