14 Bewegungsspiele für Kinder
Bewegungsspiele können mehr, als man vermutet. Als Teil des Tagesablaufs in Kindergarten und Kita sind sie ein wichtiger Faktor zur Förderung der Psychomotorik von Kindern – also dem ganzheitlichen Erleben und Erfahren der eigenen motorischen Fähigkeiten in Kombination mit einer aktiven sozialen Komponente. Bei Bewegungsspielen stehen also nicht nur die reinen motorischen Abläufe im Fokus, sondern auch kognitive und soziale Fähigkeiten werden bereits im Kleinkindalter durch einfache Regeln und Abläufe während der Spiele optimal gefördert.
Häufig gestellte Fragen zu Bewegungsspielen
Warum sind Bewegungsspiele wichtig für Kinder?
Bewegungsspiele, egal ob sie im Gruppenraum oder draussen gespielt werden, wecken bei Kindern schon im Kleinkindalter die Freude an der Bewegung. Da die meisten Bewegungsspiele mit wenig Material oder einer grossen Vorbereitung auskommen, bieten sie sich als Auflockerung zwischendurch für alle Altersklassen und Entwicklungsstufen an.
Was wird durch Bewegungsspiele gefördert?
Bewegungsspiele fördern, neben der Grob- und Feinmotorik, auch soziale Kompetenzen, Motivation und verbessern das allgemeine Befinden und Körpergefühl der Kinder. Gerade die Förderung der motorischen Kompetenzen wirkt sich ausserdem positiv auf die kognitiven Fähigkeiten aus.
Was sind die beliebtesten Bewegungsspiele für Kinder?
Lauf- und Fangspiele – wie „Komm her, lauf weg“ – oder Hüpfspiele – wie das Sackhüpfen – sind ebenso beliebt wie ganze Bewegungsbaustellen, die einem Parcours ähnlich – im Turnraum aufgebaut werden können.
Welche Bewegungsspiele eignen sich für drinnen?
Auch im Gruppenraum können Bewegungsspiele in den Tagesablauf eingebaut werden. Kreisspiele wie „Ringlein, Ringlein du musst wandern“ können ohne grosse Vorbereitung im Morgenkreis gespielt werden. Auch das Balancieren auf einem Seil oder eine Bewegungsgeschichte sind für drinnen geeignet.
Welche Bewegungsspiele spielt man draussen?
Draussen sind klassische Bewegungsspiele oft am beliebtesten. Der „Ochs vorm Berg“ oder „Fischer, wie tief ist das Wasser?“ sind ein grosser Spass für die gesamte Gruppe. Die aufgemalten „Hüpfkästchen“ verbinden das Malen mit Kreide und den Spielspass beim Hüpfen.
Braucht man für alle Bewegungsspiele Material?
Nein. Auch wenn Bewegungslandschaften und Turnräume die Koordinationsfähigkeit der Kinder sehr gut fördern, bedarf es nicht immer grosser Aufbauten, um die Freude an Bewegung zu stärken. Die meist einfachen Regeln der bekanntesten Bewegungsspiele ohne Material sind schnell erklärt und können auch von den kleinsten Mitspielern schon gut umgesetzt werden.
Viele weitere Informationen und Anregungen rund um die vielseitigen Softbälle gibt es in unserem Berater "Welche Softbälle für Kinder?"
Bewegung fordert und fördert
Bewegungsspiele sind für Kleinkinder ein sicherer Weg, um die von der WHO empfohlenen 60 Minuten körperlich-sportlicher Aktivität mit Freude zu leisten. Dass in den vergangenen Jahren nur ein Viertel der Kinder dieses Mindestmass an Sport oder körperlicher Anstrengung erreicht hat, verdeutlicht den Bedarf an bewegungsintensiven Spielen und Aktivitäten sowohl in der Kindertagesbetreuung als auch zu Hause. Bewegung erzeugt eine positive Wirkung in vielen Bereichen:
- Körper: Stärkung von Muskulatur und Skelett, Stoffwechsel, Immunsystem und Lungenfunktion
- Motorische Fähigkeiten: Grob- und Feinmotorik, Gleichgewichtssinn, Koordination, Raumeinschätzung
- Sozial-emotionale Entwicklung: Zusammenhalt, Rücksicht, Einschätzen der eigenen Fähigkeiten, Selbstvertrauen
- Kognitive Kompetenzen
Die Förderung dieser einzelnen Kompetenzen wird also durch das gemeinsame Spiel ganz nebenbei zu einem positiven Effekt der Freude an Bewegung.
Abzählreime
Abzählreime sichern den reibungslosen Spielbeginn - weil sie genau festlegen, wer das Spiel beginnen darf. Ausserdem fördern Abzählreime mit Ziffern auch das Grundverständnis der Zahlenabfolge.
Der Bekannteste:
Ene meine miste,
es rappelt in der Kiste
Ene mene meck
Und du bist weg
Weg bist du noch lange nicht
Sag mir erst, wie alt du bist (z. B. 5)
1, 2, 3, 4, 5
(Verfasser unbekannt, mündl. Überlieferung)
Der Literarischste:
Büllow, Nolle, Witte, Zoo …
Auf dem Dache sitzt ein Floh,
Der sich nicht zu helfen wo.
Konikoki Kakadu …
Rose auf und Rose zu.
Ferkel Ei und Ferkel Zwei.
Wer nicht fehlt, ist mit dabei
…
Ritze Rotze Ringelratz
Zwei Miezeschwein, ein Grunzekatz.
Mein Grosspapa heisst Lali,
Der wird des Nachts ganz lila.
(Text: Joachim Ringelnatz 1883 – 1934)
Der Tierischste:
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
Die Katze hat den Hund vertrieben.
Meerschweinchen und Hasentier,
hüpfen ganz schnell raus zur Tür.
Spitze Krallen, wilde Fratze,
Grummel-Katze, weg die Tatze!
(Text: Janine Landwermann)
Bewegungsspiele
Die folgenden Spiele sind für die komplette Kindergruppe geeignet. Je nach Wetter können die Bewegungsspiele drinnen oder draussen gespielt werden.
Gleichgewichtsspiele
Stelzenslalom
Material: Laufstelzen und Spielkegel
So geht’s: Einen Parcours mit den Spielkegeln aufbauen. Nun laufen die Kinder auf den Dosenstelzen einen Slalom um die Kegel.
Sensorik-Pfad
Material: Balancier-Igel, Balancier-Tau, Taktile Scheiben
So geht’s: Viele unterschiedliche Oberflächen und Formen laden bei diesem Spiel – das sich sehr gut auch mit einer Bewegungsgeschichte verbinden lässt – dazu ein, auf Zehenspitzen oder einfach ganz normal über die Scheiben und Seile zu balancieren.
Bewegungsspiele im Sitzen
Tanzende Tücher Stopptanz
Material: Chiffontücher
So geht’s: Bewegungsspiele müssen nicht immer etwas mit Stehen oder Laufen zu tun haben. Auch ein Stopptanz kann mit oder ohne Chiffontücher im Sitzen durchgeführt werden. Die Kinder sitzen also im Kreis und die Musik läuft. Dazu bewegen sich die Kinder mit Armen, Oberkörper und Kopf. Wenn die Musik aufhört zu spielen, stoppen alle in der Pose, in der sie gerade sind.
Wer weckt das Känguru?
Material: Eieruhr oder Timer
So geht’s: Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind liegt in der Mitte und ist das schlafende Känguru. Jetzt geben die Kinder einen Timer (bei dem eine gewissen Zeit) eingegeben wurde, hinter ihrem Rücken weiter. Wenn der Timer klingelt, springt das Känguru schnell auf und tauscht mit dem Kind, das den Timer in der Hand hält, den Platz.
Bewegungsspiele für draussen
Hopp, hopp, hopp – Pferdchen lauf Galopp
Material: Pferdegeschirr Zweispänner
So geht’s: Egal, ob mit einem Einspänner oder einem Zweispänner – dieses Pferderennen der besonderen Art bringt Pferd und Reiter ausser Atem :) Dazu die Kinder in Paare oder Gruppen einteilen und mit dem Pferdegeschirr das Pferd anschnallen. Nun braucht es lediglich eine Startlinie und eine Ziellinie und los geht das Rennen.
Tiere fangen
Material: Markierungsclips
So geht’s: Als klassisches Lauf- und Fangspiel ist „Tiere fangen“ ein grosser Spass für die Gruppe in Kindergarten und Kita. Zunächst werden ein oder zwei Tierpfleger bestimmt, welche die ausgebüchsten Tiere wieder einfangen sollen. Alle anderen Kinder bekommen je einen Markierungsclip, der hinten an ihrer Hose befestigt wird. Die Tierpfleger jagen also nun hinter den Tieren her und versuchen die Clips von den Hosen zu entfernen. Ist ein Tier auf diese Weise gefangen worden, setzt es sich auf eine Bank. Das letzte Kind mit Clip darf in der nächsten Runde der Tierpfleger sein.
Bewegungsspiele ohne Material
Alle Vögel fliegen hoch
Material: --
So geht’s: Die Gruppe steht oder sitzt zusammen und klopft entweder mit den Händen auf Tisch oder Boden, oder alle trampeln mit den Füssen auf den Boden. Jetzt ruft die pädagogische Fachkraft „Alle Vögel fliegen hoch.“ Und alle strecken die Hände in die Höhe. Natürlich werden nicht immer nur Vögel in den Raum gerufen. Auch Flusspferde, Hunde oder Katzen sind eine Möglichkeit. Bei diesen Varianten darf aber natürlich keine Hand nach oben gehen.
Gordischer Knoten
Material: --
So geht’s: Die Kinder stellen sich im Kreis auf und strecken die Hände nach vorne aus. Jetzt gehen alle zur Mitte des Kreises und greifen quer durch das entstehende Armgewirr- bis sie sich irgendwo festhalten können. Ziel des Spieles ist es, den Knoten aufzulösen, ohne loszulassen. Hierzu muss die gesamte Gruppe zusammenarbeiten und sich über mögliche Lösungswege austauschen. Aufgrund der notwendigen Armlänge und Artikulationsfähigkeit ist das Spiel eher für Vorschüler geeignet.
Hüpfspiele
Sackhüpfen
Material: Hüpfsäcke
So geht’s: Start- und Ziellinie markieren. Jetzt steigen die beiden Kinder in die Hüpfsäcke und Hüpfen um die Wette. Die restlichen Kinder der Gruppe kommen nun nach und nach dran und können die gerade hüpfenden Kinder anfeuern.
Hüpfkästchen
Material: Strassenkreide oder Markierungsband
So geht’s: Gemäss dem klassischen Himmel und Hölle Hüpfspiel die Kästchen auf den Boden malen oder mit Markierungsband aufkleben. Und dann kann gehüpft werden - auf einem Bein oder auf zwei Beinen.
Bewegungsspiele ohne Verlierer / mit Download
Tierisch fit
Material: Bewegungswürfel aus dem Download
Vorlage ausdrucken und den Würfel entweder zusammenkleben, oder die einzelnen Quadrate eines Pocket Cubes füllen. Als kleine Auflockerung oder überbrückende Tätigkeit bis zum nächsten Tagesabschnitt kann gewürfelt und sich bewegt werden. Die Kinder machen einfach die Bewegungen der einzelnen Tiere nach.
Mein Spiegelbild
Material: --
So geht’s: Je 2 Kinder stehen sich gegenüber. Ein Kind bewegt sich, schneidet Grimassen oder geht auf der Stelle. Wie ein Spiegel macht das gegenüberstehende Kind alles nach.
Die Klassiker
Komm mit, lauf weg
So geht’s: Die Kinder stehen im Kreis. Ein Kind läuft aussen um den Kreis herum und tippt eines der Kinder im Kreis an. Dabei ruft das tippende Kind „Komm mit“ oder „Lauf weg“. Je nachdem, was gerufen wird, muss das Kind aus dem Kreis mit dem 1. Kind um den Kreis laufen, oder es läuft weg – also in der entgegengesetzten Richtung um den Kreis herum. Wer zuerst wieder die Lücke im Kreis erreicht, hat gewonnen.
Fischer, wie tief ist das Wasser?
So geht’s: Der Grossteil der Gruppe stellt sich nebeneinander an einer Linie auf. In ein paar Metern Abstand gegenüber steht ein Kind (der Fischer). Die Kindergruppe ruft: „Fischer! Wie tief ist das Wasser?“ Der Fischer antwortet darauf mit einer beliebigen Zahl: „Das Wasser ist 5 Meter tief.“ Die Gruppe fragt dann ganz laut: „Und wie kommen wir rüber?“ Der Fischer kann sich auf diese Frage die unterschiedlichsten Antworten einfallen lassen: „Ihr geht rückwärts, ihr krabbelt, ihr hüpft auf einem Bein …“ Während sich die Gruppe in Bewegung setzt, versucht der Fischer so viele Kinder wie möglich zu fangen. Die gefangenen Kinder helfen dem Fischer in der nächsten Runde beim Fangen. Das letzte Kind, das übrigbleibt, hat gewonnen.
Bewegungslandschaft und Bewegungsbaustelle
Während Bewegungsspiele mit zumeist festen Regeln und Abläufen stattfinden, lädt die Bewegungslandschaft zum begleiteten Erkunden ein. Die Kinder klettern, hüpfen, kriechen, laufen und balancieren auf, unter und durch unterschiedliche Aufbauten in Bewegungsraum oder Turnhalle. Der natürliche Entdeckerdrang wird durch farbenfrohe und abwechslungsreiche Polster und Podeste gefördert.
Eine Bewegungslandschaft – oder auch Bewegungsbaustelle – kann aus vielen unterschiedlichen Höhen und Strukturen bestehen. Sei es ein auf dem Boden liegendes Seil zum Balancieren oder ein Kriechtunnel – das Entdecken der eigenen Fähigkeiten und die Förderung der Selbsteinschätzung stehen bei dieser motorischen Aktivität im Vordergrund. Wichtig ist hierbei, den Kindern einen Freiraum für ihre individuellen Wege durch den Parcours zu geben. So wird schon im Kleinkindalter das Entwickeln eigener Strategien gefördert und auch das Selbstbewusstsein wird durch den freien Weg durch die Bewegungslandschaft unterstützt und verfestigt.
Bewegungsgeschichte mit Download: Circus Piparella
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